Europameisterschaft 2018 Eskilstuna







Die Europameisterschaft 2018 in Eskilstuna steht nun unmittelbar bevor. Wohin uns die Reise führen wird, werden die nächsten Tage verraten.  Los geht es wie immer am Freitag mit den Kategorien "Ladies", "Junioren" und "Veteranen". Erst im Team, dann im Einzel. Auch diesmal wird es zudem den (U13)-Kids- und Seniores (Ü50+)-Wettbewerb geben.

Die (Live-)Ergebnisse wird es hier geben und wenn nichts dazwischen kommen wird, auch ein paar tägliche Bilder für alle, die nicht mitkommen konnten.






Unser Team für Eskilstuna:
Platz

Open (10)
(Team: max 10)
Veteranen (3)
(Team: max 5)
Junioren (3)
(Team: max 5)
Ladies (3)
(Team: min 3)
Special Seniors 50+

1 Linus Restel Frank Bruneske Linus Restel   Ulrich Hennemann
2 Valentin Dietze Ralph Pommerenke Valentin Dietze   Hermann Petuch>
3 Leon Haussknecht Ulrich Hennemann Leon Haussknecht   Thony Restel
4 Frank Bruneske Hermann Petuch (Team)
     
5 Ralph Pommerenke Thony Restel (Team)      
6 Elias Klimek        
7 Ulrich Hennemann        
8 Hermann Petuch        
9 Thony Restel        
10 Eike Rompa        









Tag 1

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Wie jetzt? Heute ist doch erst Mittwoch wieso dann schon Tag 1 der EM? Normalerweise fängt das „Abenteuer EM/WM“ doch erst am Donnerstag an. Naja, was ist heutzutage schon normal. Und ja, wir haben Mittwoch und dennoch passt der Tag 1. Ist wie mit den Galliern, nur dass es hier nicht um die Römer geht: „Alle EM-Fahrer reisen wie üblich am Donnerstag zur EM. Alle Fahrer? Nein, ein kleiner Teil fährt schon heute los.“  Und fahren trifft es. Denn die Schlicks fahren zusammen mit Bruder Uli im Auto nach Eskilstuna. Eine gemütliche Alt-Herrentour mit Tempomat in Schweden mag der ein oder andere denken – und Recht hat er. Das erste Etappenziel wird heute Nacht Rostock sein, bevor es per Fähre nach Trelleborg geht. Ab 15:00 heisst es also: "Gute Fahrt allerseits. Vi ses i Sverige!" (danke Thony :) )

So, das erste Etappenziel mit Rostock ist erreicht. Besser durchgekommen, als geplant. Dumm momentan nur, dass unsere Fähre um 23:55 ablegt. Genuessen wir also die Zeit im von Sonne durchfluteten Rostocker Hafen. Hätte ja auch regnen können...

Wer hat eigentlich behauptet, Navis hätten keinen Sinn für Humor? Beim hochfahren auf die Fähre kam ein spontanes: "in 200m rechts abbiegen". Herrlicher Industriehumor. Pünktlich los ging es dann nicht. Naja, so langsam ruft der Sessel und mal sehen, wie gut man auf denen schlafen kann.





Tag 2

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 16:00 und wir haben unser Ziel erreicht. Wir sind in Eskilstuna bei besten Wetter angekommen, haben eingecheckt und geniessen einen verdienten Umtrung. Nachher noch mal ein Gang zur Halle



Tag 3

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Da soll doch keiner meckern, in Schweden wird einem nichts geboten. Für alle Gäste im Elite Hotel hat man sich etwas ganz Besonderes ausgedacht und nachts um 03:00 lud man die Gäste zum Feueralarm ein. Leider keine Getränke oder Schnittchen dabei, aber das Wetter spielte mit und man genoss die nicht ganz so kalte Nacht. Wieso einige Frauen perfekt gestylt ankamen lässt bei der Männerwelt einige Fragen in Bezug auf den Zeitraum der morgentlichen Badezimmernutzung offen.

Nach dem Frühstück ging es zur Stiga Sports Arena. Schickes Ding, wie ihr sehen könnt. Die Schweden wollten die Ergebnisszettel abschaffen. Und so stehen am Ende der Tischreihen jeweils Rechner zur direkten Ergebnisse-Eingabe. Muss ich erwähnen, dass es systembedingte Verzögerungen bis zum Turnierstart gab?

Nun geht sie also los, die IX. Europameisterschaften mit den Veteranen und Junioren-Team-Wettbewerben. Ladies entfallen ja für Deutschland.  schauen wir also, welche Überraschungen der Tag noch so mit sind bringen wird.

Die erste Überraschung war wohl der Sieg der Junioren gegen Schweden. Knapp mit 5:4, aber egal, am Ende zählt der Sieg. Gegen die Russen gab es erwartungsgemäß nicht zu holen. Aber lieber gegen Russland keine Punkte holen, dafür aber den nächsten Sieg. Diesmal gewannen die drei gegen Norwegen.  und unsere alten Säcke? Nun, sie waren redlich bemüht heisst es meistens. Die ersten beiden Partien wurden verloren. Während die Niederlage gegen die Tschechen noch eingeplant war, so hatte man sich gegen die Norweger doch mehr ausgerechnet. Unterm Strich standen am Ende mit 2:6 und 2:7 zwei Niederlagen auf dem Ergebnis -Zettel. Gegen Schweden war auch nichts zu holen und in der letzten Begegnung gegen die Finnen liegt man nach zwei Runden auch zurück.  Ein Blick auf die andere Gruppe verrät uns also, dass es - mal wieder - zu einem Plazierungsspiel gegen Litauen kommen wird.

Tja, und so kam es denn dann auch. Gegen Litauen ging es um den "einen besser als der Letzte "- Platz.  ok, muss man in der heutigen Zeit positiver verkaufe. Also nochmal: in einem kämpferisch ausgeglichen Spiel hatten die deutschen Veteranen am Ende das bessere Ende für sich und schafften mit Platz 9 einen einstelligen Platz am Ende der Veteranen-Wertung. Ja, so kann man es stehen lassen.

Kommen wir doch lieber zu den wichtigeren Punkten der EM aus deutscher Sicht:

Die Junioren stehen auf dem Treppchen! Im kleinen Finale wurde Schweden zum zweiten Mal geschlagen und man gewann Bronze!! Hier stimmt mal ohne Wenn und Wber die Aussage " nach hartem Kampf".  nach zweit Runden führte man zusammengerechnet 2:0. Ein Sieg musste noch her. Und der kam und mit dem Schlussakkord war Platz 3 unter Dach und Fach. Besonders frustrierend muss es für die Schweden gewesen sein, Sekunden vor Schluss sah man sich schon auf dem Treppchen. Doch dann wurde aus dem Unentschieden der Sieg für unsere Jungs und damit Blech für Schweden.

So schließt sich mit Schweden in Schweden also der Kreis für die Junioren. Gegen Schweden in die Team - EM gestartet und gegen Schweden mit der letzten Möglichkeit bei den Junioren mit dieser Mannschaft ne Medaille abgestaubt.  Glückwunsch, Jungs!! Das war ganz großes Kino!

Jetzt gleich fangen die Einzelwettbewerbe an. Gerüchteweise freuen sich die Schweden schon auf die Bronze Gewinner...

Die Einzelwettbewerbe sind relativ schnell abgebacken. Linus wurde 7. in seiner Vorrundengruppe, Leon wurde 15. in der gleichen Gruppe. In der Parallelgruppe wurde Valle 10. Plazierungsspiele waren nicht vorgesehen. Die Nicht-Play-Off-Plazierungen wurden einfach nach dem Prinzip "haste in der Vorrunde mehr Punkte als der Platzbachbar von gegenüber geholt" dann liegste eben vor dem. Somit beendet Linus die Junioren-Wertung auf Platz 14, Valle auf 20 und Leon auf 29. Und unser älteres Semester? Geplant und gehofft, nee, eher gehofft, hatte man hier und da mit der A-Gruppe. Am Ende sollte es für Hermann und Frank für die B-Gruppe reichen, während es für Ralph und Uli in die C-Gruppe ging. Frank und Hermann liefen geschlossen auf den Plätzen 9 und 10 ins Ziel, was ihnen die Plätze 33 und 34 einbrachte. Ralph erreichte den 2. Platz in der C-Gruppe, Bruder Uli kam auf Platz 5. In der Endabrechnung bedeuteten das die Plazierungen 38 und 41.

Im Anschluss daran erfolgte zu vorgerückter Stunde die Eröffnungsfeier  (ok, über den Zeitpunkt mag man streiten).  Immerhin hatte die Zeit den Vorteil, dass es in der Halle gewollt dunkel wurde. Und in dieser gemütlichen Stimmungslage wurden uns zunächst der ein oder andere Zaubertrick präsentiert, ehe der verstorbenen Spieler des letzten Jahres gedacht wurde. Danach dann die eigentliche Siegerehrung. Die wichtigste war selbstredend die Junioren-Team Ehrung. Dummerweise gab es kein Siegerpodest, was für allerlei Verwirrung sorgte. Egal, die Medaillen hingen am richtigen Hals.

Damit ging der erste Tag der EM zu Ende. Morgen dann die Open-Wertung im Einzel und vorher im Mannschafts-Wettbewerb. Mal abwarten, welche Überraschungen uns diesmal geboten werden.





 

 

Tag 4

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Samstag, wie immer der Tag der offenen Wertungen.  Los gehen sollte es mir dem Team-Wettbewerb. Wobei, losgehen ist so eine Sache. Quasi Definitionssache. Warum? Nennen wir es ein kommunikatives Verwechslungsproblem. Wie wir Deutsche ja so sein können, hatten wir gestern gefragt, wann es losgehen soll bzw bis wann man vor Ort sein soll. "Reicht, wenn ihr bis 08:30 hier seid." Gesagt, getan. Länger schlafen, entspannter frühstücken.

Wir waren also verwundert, warum wir bei unsrer Ankunft so  komisch angeguckt wurden.  Wir waren doch pünktlich.  Hatte sich dann relativ schnell geklärt. Man hielt uns für Teilnehmer der parallel laufenden Stiga-Open und die fingen erst um 09:00 an. Ok, wir sind nicht die besten Spieler, aber dass wir an dem Fun-Turnier teilnehmen würden, also ehrlich. Zumal der gleiche Schwede den Haken für "das deutsche Team ist angekommen" am Donnerstag machte. Naja, am Ende verflog der Ärger über zu spät erscheinende Deutsche. Ein Schweden wurde hingegen böse angeschaut und man hat einfach zwei Runden gegeneinander getauscht. Manchmal kann es auch so einfach gelöst werden.
Ansonsten ist gefühlt in der ein oder anderen Nation irgendwie auch griechisches Blut vertreten. Die Geste von Martin Arenlind kann man getrost mit Hände über den Kopf schlagen übersetzen. Was an Banalitäten doch Ewigkeiten ausdiskutiert werden können - irre. Kommt unsereins gar nicht drauf.

Natürlich wurde auch ganz normal gespielt. Für unsereins ging es gegen die Finnen statt gegen die Russen los. Irgendwie müssen wir wohl doch ein wenig Eindruck geschundenen haben  nachdem es anfangs noch recht eng zuging wurde spontan ein gewisser Herr Nuttunen eingewechselt und Einer durfte sich über das wohl lustigste Spiel der Runde freuen. Spielzüge, die es eigentlich nicht geben kann auf beiden Seiten. Misslungene Aspen-Versuche hier und dort und am Ende zeigte sich, du kannst so oft die Centerfinte auch als Ex-Weltmeister daneben setzen, solange die einzige Sekunden vor Schluss sitzt.

Nun gut, letzten Endes wurde es dann doch deutlich. Auch in den folgenden Begegnungen war man- sagen wir mal suboptimal erfolgreich, um in die Play-Offs einzuziehen. Also wieder in die Plazierungsspiele. Oder besser Plazierungsspiel. Hatten wir erwartet, die verbliebenen drei Nationen spielen die Nicht-Play-Off-Plätze aus, so wurde es nur das Plazierungsspiel gegen Litauen. Weißrussland war Hoègger und damit raus. Oder anders formuliert: als sechster der zweiten Gruppe hatte man kein Anrecht auf Plazierungsspiele im Kreis der fünft Platzierten und war automatisch 11. und damit Letzter. Das Plazierungsspiel wiederum war eine doch eindeutige Sache für das deutsche Team, was uns den 9. Platz einbrachte.  Wenn man den oben angesprochen Punkt nochmals aufgreift: Deutschland belegt den besten Nicht-Play-Off-Platz. Oder banal immerhin einen einstelligen Tabellenplatz.


Kommen wir zur Open Single-Wertung und schmeißen 50 Kronen ins Phrasenschwein: Freud und Leid lagen wieder einmal eng beieinander. Da man immer mit positiven Dingen aufhören soll, beginnen wir mit den zukünftigen Teilnehmer der Deutschland-Gruppe. Oder offiziell der Plazierungsgruppe D. "D wie Deutschland " galt eher letzes Jahr in Tschechien. Diesmal war die Streuung breiter. Ok, the winner for Group  D:
Hermmann, Thony, Uli und Eike.

Nominiert für die "nicht ganz so schlecht gelaufen" Gruppe  C wurden:
Ralph, Leon und Frank

In die "bin besser", also Plazierungsgruppe B hat sich Valle gekämpft.

Und in die "absolut abartig gut gelaufen" Finalgruppe A geht - verdienter Trommelwirbel:
Linus

Gestern der dritte Platz bei den Junioren war großes Kino.  Was ist die Steigerung zum Kino? Obwohl, so penibel sollten wir Beides nicht miteinander vergleichen. Beides sind verdammt gute Ergebnisse.

Soviel zum eigentlichen Turnier. Kommen wir zu unnützes Wissen bei der EM oder Dummheit muss bestraft werden.  Übungsannahme: nach dem Spiel notieren beide Spieler ihr Ergebniss im Laufzettel. Der eigentliche Gewinner lässt das Ergebnis vom Verlierer mangels Kenntnissen der englischen Sprache eintragen. Soweit so gut. Auf beiden Papierzetteln steht das richtige Ergebniss, auch online wurde das richtige Ergebniss eingetragen. Dennoch wurde Protest eingelegt, der komischerweise abgelehnt wurde. Naja, hätte es keiner bemerkt, wäre man(n) in der Finalgruppe gewesen. Hätte ja klappen können, muss aber nicht....

Erinnert sich noch jemand an den Feueralarm im Elite-Hotel? Vekanntlich steht man auf einem Feueralarm so schlecht. Also hat such das Elite den zweiten Alarm einfallen lassen. Diesmal zu humaner Zeit um 11:00. Wie die Dänen zu berichten wissen, hat man auch nur mit Handtuch bekleidete Gäste angetroffen. Duschen kann also gefährlich werden in Schweden .


Tag 5

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Der fünfte und letzte Tag der EM scheint nur schwer über den Rand der Scheibenwelr zu kommen. Wie Honig kleben die Wolken am Firmament und sorgen für einen grauen Himmel. Friesisch Bewölkt also. Naja, vielleicht bleibt es so auch kühler in der Halle. Kühl ja, aber irgendwie auch stickig. Abwarten, was kommt.

Für die Superveteranen begann der Tag um 08:00. Alle anderen konnten beim  Frühstück freundlich hinterherwinken, mussten man doch erst um 09:00 in den Open Plazierungsrunden los. Der Modus der Superveteranen war an sich einfach. Alle Teilnehmer wurden auf vier Vorrundengruppen verteilt und die vier Sieger waren automatisch für die Play-Offs qualifiziert. Alle anderen Spielten in zwei Gruppen in nicht so ganz nachvollziehbarer Einteilung die verbliebenen Play-Off-Plätze aus. Für die Play-Offs reichte es nicht für die drei deutschen Recken. Am Ende kam Hermann als bester Deutscher auf Platz 13. Thony folgte auf Platz 17 vor Uli auf 23.

So blieben noch die Plazierungsrunden der Open-Wertung. Gehen wir diese von unten nach oben durch. In der Plazierungsgruppe D, auch Division 3 genannt, verpasste Hermann im letzten Spiel die Play-Offs, blieb damit abermals aber bester deutscher Spieler in der Gruppe mit Platz 6, was am Ende Platz 118 bedeutet. Hinter Hermann kam Uli auf Platz 9 und damit Platz 121 in der Endabrechung ins Ziel. Das Schlusspäarchen bildeten Thony und Eike auf den Plätzen 12 und 13 bzw 124 und 125. Hier ist also noch viel Luft nach oben. Gehen wir nach oben in die Division 2, also der C-Gruppe. Hier hatten wir die ganze Bandbreite vom drittbestem bis zum drittbestem Platz der Gruppe. Oder anders: Von Ralph auf Platz 22 (110. am Ende) bis Leon auf dem dritten und damit Play-Off-Platz (oder 91. der Gesamtwertung). Dazwischen gesellt sich ohne Pokal (das wird Ärger zu Hause geben...) Frank auf Platz 10 (Endabrechung 98.). Noch eine Etage höher und wir sind in der Division 1 oder B-Gruppe. Hier schlug sich Valle tapfer und trudelte auf Platz 16 ein. Dass hies übersetzt am Ende Platz 80. Last but not least bleibt noch Linus in der Final Group. Die wurde auf zwei Gruppen aufgeteilt und Linus landete hier auf Platz 30 bzw Platz 59 im Endklassement. Respekt! Bomben Ergebniss!

Ach ja, am Ende wurde ja noch ein neuer Weltmeister gesucht. Sah es lange Zeit nach einem Sieg von Edgars Caics aus, so wendete sich das Blatt noch. Erdgars lag bereits mit 3:1 in der Finalserie in Front, doch der letzte Sieg ist bekanntlich der schwierigste Sieg (wieder 50 Kronen für das Phrasenschwein). Sein Gegenüber Maxim Borisov drehte mit drei Siegen in Folge die Finalserie und wurde Europameister 2018. Glückwunsch an dieser Stelle vom DTEV.


Und so sieht man sich dann nächstes Jahr zur Weltmeisterschaft 2019 in Minsk wieder, doch bis dahin heisst es aus Schweden


"Won't forget these days"